Stories from Down Under

 

13. November 2015

 

Ankunft im tropischen Norden

Nach einer anstrengenden aber insgesamt doch sehr angenehmen Reise sind wir im tropischen Norden, genauer der kleinen Stadt Cairns, angekommen. Da wir unser Zimmer nicht direkt nach der Ankunft im Hotel beziehen konnten, beschlossen wir zunächst ein wenig die Stadt zu erkunden. Empfangen wurden wir dort standesgemäß mit einem Wolkenbruch, der uns über mehrere Stunden an eine mehr oder minder trockene Unterstellgelegenheit fesselte. Nachdem der Regen endlich aufgehört hatte, kerhten wir völlig übermüdet und nass zum Hotel zurück, wo wir Gott sei dank früher als geplant in unser Zimmer konnten. Selten haben wir uns so auf eine Dusche und ein Bett gefreut!

 

Cairns an sich ist eine relativ unspektakuläre Stadt, die lediglich durch ihre schöne Strandpromenade, an der es jedoch keinen Strand gibt, begeistern kann. Hier gibt es eine künstlich angelegte Lagune mit Blick aufs Meer, in der sich jeder kostenlos abkühlen kann.

Der eigentliche Grund warum viele Leute Cairns besuchen, ist die Nähe zum Great Barrier Reef, welches nur 30km entfernt liegt. Auch wir wollten natürlich die Vielfalt am Meeresboden genauer erkunden und haben deshalb einen Bootsausflug gebucht. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe fuhren wir auf einem modernen Katamaran ca. eine Stunde auf das offene Meer hinaus. An zwei verschiedenen Stellen bekamen wir die Möglichkeit, nach Herzenslust schnorchelnd die Schönheit des Riffs zu erkunden.

Nicht nur das Schnorcheln war eine Premiere, sondern auch die Begegnung mit meinen Lieblingstieren, den Meeresschildkröten. Ein atemberaubend schöner Moment! Alles in allem war es ein wunderschöner Ausflug, den wir so schnell nicht vergessen werden.

14. November 2015

 

Apollo 13

Wir stellen euch hiermit vor: unser "kleines" Möppel Apollo 13. 

Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Übernahme des Campers (die Abholung hat erst im zweiten Anlauf geklappt, da das Auto zunächst noch nicht in Cairns angekommen war) sind wir nun, nach der ausführlichen Einweisung eines ausgewanderten Schwaben, mehr als zufrieden mit unserem Gefährt. Neben Klimaanlage, einer Menge Stauraum und einem USB-Anschluss haben wir sogar eine Rückfahrkamera an Bord. Mit so viel Hightech hatten wir nicht gerechnet. Ungewohnt sind trotz allem das Fahren auf der falschen Seite sowie das Schalten mit links und die Größe des Autos.

Nachdem wir den Camper an der Mietstation entgegengenommen hatten, wollten wir zunächst nur eine kurze Strecke zum Eingewöhnen zurücklegen. Praktischerweise liegt der botanische Garten von Cairns nur wenige Meter entfernt. Neben vielen bunten tropischen Pflanzen kann es passieren, dass einem zahlreiche Wildvögel und andere Tiere begegnen, so dass man das Gefühl hat, direkt durch den Regenwald zu spazieren. 

 17. November 2015

 

Die ersten Tage auf Tour

Tag 1: von Cairns nach Millaa Millaa 

Mit großer Vorfreude starteten wir unsere Tour mit dem Van, gespannt, was uns in der nächsten Zeit alles begegnen wird. 

Gleich am ersten Tag übernachteten wir auf einem Zeltplatz in Millaa Millaa (etwas weiter im Inland), fernab von unserer ursprünglich geplanten Route. Wie sich herausstellte jedoch ein Glücksgriff. In der Umgebung konnten wir zahlreiche Wasserfälle und Badestellen bestaunen, von denen eine schöner war als die andere. Die erste Nacht im Camper war hingegen eher weniger erholsam, da es, typisch Regenwald eben, in Strömen regnete. Auch an die zum Teil lautstarken Tierrufe muss man sich erstmal gewöhnen.

 

Tag 2: von Millaa Millaa zu den Murray Falls 

Unseren zweiten Tag starteten wir mit einer Rundfahrt, die sich Waterfall Circuit nennt. Der Weg führt vorbei an drei wunderschönen Wasserfällen, die alle vom jeweiligen Parkplatz aus fußläufig zu erreichen sind. Im Anschluss ging es direkt zum nächsten Wasserfall, den Murray Falls.

 

Tag 3: von den Murray Falls zur Big Crystal Creek Camping Area 

Auch an Tag drei stand ein Wasserfall auf dem Programm. Der Weg zu den Jourama Falls barg jedoch die ein oder andere Tücke. Neben unasphaltierten galt es auch teilweise überflutete Streckenabschnitte zu überwinden. Die Jourama Falls an sich waren letztlich jedoch wenig spektakulär, da durch die andauernde Trockenzeit nur sehr wenig Wasser den Berg herunter kam. 

Unser Tagesziel war der bereits gebuchte Zeltplatz am Big Crystal Creek, einer tollen Badestelle mit glasklarem Wasser und vielen tierischen Bewohnern.

18. November 2015

 

Turtle Hospital

Nach einigen Tagen in der Wildnis sind wir heute in die Zivilisation zurückgekehrt: Townsville bietet als Küstenstadt eine gelungene Abwechslung zu der wunderbaren Natur der letzten Tage. Highlight heute war die Besichtigung eines Schildkröten-Krankenhauses, in dem gestrandete oder kranke Schildis aufgenommen und aufgepäppelt werden. Besonders die grünen Meeresschildkröten (welche wir bereits live beim Schnorcheln im Riff erlebt haben), haben es mir angetan. Da so eine Schildi aber schon mal bis zu 100 kg wiegen kann, wird das mit dem Mitnehmen wohl ein wenig schwer werden ;-)

19. November 2015

Ein Tag auf der Insel

Von Townsville aus ging es heute mit der Fähre nach Magnetic Island. Die grüne Insel liegt ca. 20 Minuten Fährfahrt vom Festland entfernt und bietet viele Wandermöglichkeiten. Da sich die Sonne heute wieder von ihrer besten Seite gezeigt hat, haben wir beschlossen, nur eine kleinere Wanderung von ca. 2 Stunden zu unternehmen. Vor allem aber haben wir uns für diesen Weg entschieden, da man am Wegesrand mit etwas Glück wilde Koalas sichten kann. Nun, was sollen wir sagen, wir hatten wohl viel Glück: wir haben drei Koalas gesehen, von denen einer sogar noch ziemlich klein war. Die flauschigen Gesellen lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und ließen sich so zum ein oder anderen Foto hinreißen. Ob die Sitzpositionen bequem sind, darüber lässt sich wohl streiten. 

 

Den Rest der Insel haben wir für schmales Geld per Bus erkunden können. Das ging viel schneller und war vor allem nicht so warm. Heute Nacht werden wir mal wieder in einem richtigen Bett übernachten und sicher den ein oder anderen Koala in unseren Träumen begegnen.

20. November 2015

Fast wilde Tiere

Zurück auf dem Festland wollten wir heute die wilden Tiere Australiens einmal aus der Nähe betrachten und sind daher zum 17 km südlich von Townsville gelegenen Billabong Sanctuary gefahren. Der Park ist ähnlich aufgebaut wie ein typischer kleiner Tierpark, bietet jedoch mit einigen Vorträgen und Fütterungen spannende Extras. Da uns zuvor weder der vom Aussterben bedrohte Kasuar noch (lebende) Kängrurus begegnet sind, wollten wir diese beiden Spezies unbedingt einmal sehen, denn schließlich sind sie typische Aussies.

Am Ende des Tages können wir sagen, dass unsere Erwartungen mehr als erfüllt wurden, denn wir durften nicht nur viele Tiere sehen, sondern auch selbst füttern und sogar streicheln. So nahe werden wir den wilden Geschwistern wohl nicht mehr kommen. Als hätten sie es gehört, haben sich uns heute Nachmittag dann doch einige wilde Wallabies auf einer Wiese direkt am Zeltptlatz gezeigt. Leider wollten die aber nicht schmusen sondern haben uns eher kritisch beäugt.   

23. November 2015

One day in paradise

Nachdem wir Townsville hinter uns gelassen hatten, bekamen wir das Gefühl, dass es nun auch allmählich mit den grünen Tropen vorbei sein könnte. Die Landschaft fing an karger zu werden, es wuchs nur noch wenig am Straßenrand des Highway 1 und alle Bäche und sogar Flüße um uns herum waren ausgetrocknet. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass uns in Bowen einer der wohl schönsten Campervan Stellplätze unserer ganzen Tour erwarten würde. Die Natur hat sich dort wieder von einer ihrer schönsten Seiten gezeigt. Und das Gefühl, wenn man nur den Kofferraum auf zu machen braucht, um  quasi direkt am Meer zu liegen, ist unbeschreiblich. 

Ein weiteres Highlight der Natur haben wir von Airlie Beach aus erkundet. Von dem kleinen aber sehr lebendigen Ort lassen sich einige der über 70 Whitsunday Islands bestens erkunden. Da wir eine möglichst wenig bebaute Insel besichtigen wollten, haben wir uns für die flächenmäßig größte Insel, Whitsunday Island, entschieden. Mit Hilfe eines Motorbootes, welches uns vorbei an vielen anderen Inseln zunächst zu einem Aussichtspunkt und anschließend zum 8 km langen weißen Sandstrand Whitehaven Beach brachte, konnten wir einen Tag im Paradies verbringen.

26. November 2015

 

Eungella National Park

Einer der schönsten von zahlreichen Nationalparks auf unserem Weg ist wohl der Eungella National Park, welchen wir am 24./25.11. besucht haben. Die Anfahrt zum Bergdorf Eungella (Wolkendorf) schlängelte sich aus dem zunächst flachen Pioneer Valley über eine 5 km lange Serpentinen-Strecke mit teils beachtlicher Steigung (für unseren Apollo ein hartes Stück Arbeit) hinauf. Dafür wurden wir oben mit einem wundervollen Blick belohnt. Eine willkommene Abwechslung zu den sonst sehr tropischen Temperaturen war außerdem das milde Klima nachts. Unseren Campingplatz haben wir entgegen unserem eigentlichen Plan an einer Stelle ausgewählt, an der man zu einigen Stunden gut den scheuen und sehr selten gewordenen Platypus (Schnabeltier) sehen kann. Es hat sich gelohnt!

27. November 2015

Rodeo Restaurant Rockhampton 

Unsere längste Strecke führte uns vom Eungella NP über teils abenteuerliche Straßen und durch eine Windhose hindurch nach Rockhampton. Immer das große Steak vor Augen kamen wir sicher in der Rinder-Metropole an. Das wohlverdiente Steak gab es dann in einem für diese Region typischen Restaurant, welches eine hauseigene Rodeo-Anlage hat, in der die eingefleischten Fans ihr Essen direkt neben den Cowboys genießen können. Am darauf folgenden Morgen wanderten wir noch ein wenig durch den botanischen Garten mit dazugehörigem kostenlosen Zoo, bevor wir uns auf den Weg Richtung Town of 1770 machten.

 

Town of 1770 

Seinen Namen bekam der kleine Ort Town of 1770 auf Grund des Jahres, in welchem James Cook zum ersten Mal den Boden von Queensland betrat. Neben einem kleinen Denkmal sowie tollen Stränden und Aussichten gibt es jedoch nicht viel zu sehen.

28. November 2015

Eine Nacht bei den Schildkröten

Bundaberg

Von der wunderschönen Natur in Town of 1770 ging es gestern mal wieder in eine größere Stadt. Bundaberg ist Rockhampton sehr ähnlich, kann jedoch statt leckerem Steak eine Rumdestillerie und eine Ginger-Beer Fabrik bieten. Übernachtet haben wir auf einem Zelplatz nahe der Stadt in Bargara. Das eigentliche Highlight, auf welches ich mich schon die ganze Zeit gefreut habe, sollte nämlich am Abend am nahe gelegenen Mon Repos Beach stattfinden.

 

Mon Repos Beach Turtle Center

In Mon Repos Beach kommen ab November jährlich viele Schildkröten zur Eiablage an den Strand. Dieses einmalige Schauspiel kann man in Gruppen, geführt durch einen Ranger, beobachten. Während der Eiablage lassen sich die Schildis erstaunlicher Weise weder durch Licht, noch durch die Menschen um sie herum stören. Somit konnten wir gut beobachten, wie unsere Schildi über 100 ledrige Eier in ihr zuvor gegrabenes 60 cm tiefes Loch legte, es danach zuschüttete und den Sand mit all ihrer Körpermasse fest andrückte. Danach glitt sie den Strand herunter und verschwand wieder in den Weiten des Meeres. Auch wenn die ganze Prozedur einige Zeit in Anspruch genommen hat, so kam es uns viel zu kurz vor und wir hätten am liebsten noch Stunden am Strand verbracht und den anderen Schildkröten zugesehen. Ein unvergesslicher Abend! 

2. Dezember 2015

Von der Trauminsel in die Großstadt

Fraser Island

Vom River Heads Hafen in der Nähe von Hervey Bay starteten wir am 29.11. unsere geführte Tagestour nach Fraser Island (K'gari). Die größte Sandinsel der Welt erkundeten wir gemeinsam mit einigen andere Leuten in einem Allrad-Truck, da es auf der Insel fast ausschließlich äußerst holprige Sandstraßen gibt. Unser Reiseleiter, ein waschechter Aussie mit krassem Slang, führte uns sowohl durch den schönen Regenwald im Landesinneren als auch entlang des "75 Meilen" langen Sandstrandes an der Ostküste, der als offizieller Highway genutzt wird (wesentlich angenehmer zu befahren als die Sandpisten im Landesinneren). Höhepunkte der Tour waren der kristallklare Süßwasser-See McKenzie, der nicht minder klare Eli-Creek (kleiner Fluss der am Strand endet) sowie die über Jahrhunderte aufgetragenen Sandformationen Pinnacles. Auch das Wrack des im Jahre 1935 gestrandeten Schiffes Maheno war sehr beeindruckend. Inzwischen ist jedoch nur noch wenig an der Oberfläche sichtbar, da es zunehmend im Sand verschwindet und durch die Witterung korrodiert. Einziges Manko des Ausfluges auf diese wunderschöne und sehr beeindruckende Insel waren die doch vergleichsweise vielen Menschen, die sich an den "Sehenswürdigkeiten" tummelten. Das nächste Mal kommen wir sicher mit unserem eigenen 4WD wieder und erkunden auch die abgelegeneren Stellen der immerhin 124 km langen Insel.

Glass House Mountains 

Von Hervey Bay aus ging es entlang der Sunshine Coast zum Dicky Beach, wo wir eine Nacht bei Bekannten übernachteten, die uns sehr liebevoll aufnahmen und versorgten. Zudem bekamen wir die Gelegenheit, bei einem typisch australischem Sport, Oztag, zuzuschauen (eine sehr junge Sportart, die Rugby ähnelt aber ohne viel Körperkontakt auskommt). 

 

Am 01. Dezember machten wir uns auf den Weg nach Brisbane. Der erste große Abschnitt unserer Reise liegt somit nun bereits hinter uns - komisch, wie schnell die Zeit vergeht! Bevor wir aber in den Großstadttrubel der 2 Millionen Stadt eintauchten, wollten wir noch einmal etwas Natur genießen. Aus diesem Grund besuchten wir die Glass House Moutains, eine Ansammlung von 16 bis zu 560m hohen, einzeln stehenden Felsformationen. Den kleinsten der gut über Wanderwege begehbaren Berge, den Mount Ngungun (253m), bestiegen wir in heldenhafter Manier bei 30 Grad und Sonnenschein in gut 30 Minuten. Belohnt wurden wir mit einem tollen Ausblick auf die vielen umliegenden Gipfel sowie saftig grüne Täler.

Bribie Island

Einige Kilometer vor Brisbane liegt außerdem die Insel Bribie Island, die von vielen Aussies als Urlaubsinsel oder Alterswohnsitz genutzt wird. Anders als die Inseln die wir zuvor besucht haben, ist Bribie Island über eine Brücke mit dem Festland verbunden und somit bequem per Auto erreichbar. Neben einer großen Vogelvielfalt kann die Insel tolle Badeplätze, viel schöne Natur und luxuriöse Häuschen bieten. Wir haben schon das ein oder andere für später ins Auge gefasst ;-)

4. Dezember 2015

Brisbane

Stadtbesichtigung

Am ersten Tag unseres Aufenthaltes in Brisbane wollten wir uns erstmal in das große Getümmel im inneren der Stadt stürzen. Das gesamte Stadtgebiet hat zwar ca. 2 Millionen Einwohner, das Stadtzentrum ist jedoch eher übersichtlich und in wenigen Stunden gut zu erlaufen. Neben vielen Hochhäusern kann Brisbane auch einige hübsche ältere Gebäude bieten. Von überall sichtbar ist auch das Riesenrad, welches stark an das London Eye erinnert. Ein beträchtlicher Teil der Stadt wurde im Zuge der Vorbereitung auf die Weltausstellung 1988 errichtet.

Botanischer Garten 

Auch der mehr als 56 Hektar große Botanische Garten am Fuße des Mount Coot-tha wurde im Zuge der Weltausstellung ausgebaut. Heute ist er in verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Pflanzenwelten untergliedert. Ein wahres Paradies für Pflanzen- und Tierliebhaber!

Valley of Lakes 

Am letzten Tag unseres Brisbane Besuches zog es uns wieder in die Natur. Auf unserem Zimmer fanden wir eine Tourenbeschreibung, die quer durch das sogenannte Valley of Lakes führte. Da diese sehr spannend klang und wir zuvor nicht viel von diesem Gebiet gelesen/gesehen hatten, entschieden wir uns für diesen Ausflug. Auf dem Rundweg passierten wir den Mount Glourious, die Seenlandschaft rund um den Lake Wivenhoe und Lake Somerset (beide mit Staudamm), den Mount Mee sowie viele kleinere historische Ortschaften. Besonders gut gefallen hat uns das zur Vorstadt Petrie gehörende Old Petrie Town, welches ausschließlich aus originalen oder nachgebauten historischen Gebäuden besteht. Hier finden sich, wie sollte es anders sein, viele Fans von historischen Dampfmaschinen und amerikanischen Oldtimern. Überall läuft Country-Musik und in den kleinen Läden gibt es allerhand Selbstgemachtes zu bestaunen. Ein toller Abschluss eines durch und durch schönen Tages.

7. Dezember 2015

Lamington National Park - Green Mountains

Von Brisbane aus ging es weiter entlang der von Wolkenkratzern gesäumten Gold Coast. Vergnügungsparks, Einkaufszentren und riesige Hotels sind typisch für dieses Gebiet. Da wir jedoch erwartungsgemäß bereits beim Durchfahren der ersten größeren Straße feststellten, das dieser Betonstrand nichts für uns ist, sprang gerade mal ein 15 minütiger Besuch in Surfers Paradise heraus. Anschließend ging es direkt wieder in die Natur: Da wir im Voraus eine Menge über den großen und artenreichen Lamington National Park gelesen hatten, hatten wir auch zwei Tage Aufenthalt dort eingeplant. Von unserem Zeltplatz aus ließen sich eine Vielzahl an Wanderungen jeglicher Länge und Schwierigkeit unternehmen. Am Ankunftstag entschieden wir uns dazu, lediglich einen kurzen "Tree Top Circuit" zu absolvieren. Dieser Weg ist eher eine Art Waldseilpark, da er sich in luftiger Höhe auf Hängebrücken durch die Baumwipfel windet, wodurch man den Vögeln einmal auf Augenhöhe begegnen kann. Entlang des Weges (in Bodennähe) bekamen wir sogar eine kleine Eule zu Gesicht.

Am zweiten Tag entschieden wir uns für den knapp 12 km langen Box Forest Circuit, der quer durch den Regenwald entlang der Elabana und Box Log Falls führt. 

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes im Lamington National Park sind wir heute noch einmal ca. 1 1/2 Stunden zu den Moran Falls gewandert und haben im Anschluss die Aussicht vom Kamarun Lookout genossen.

12. Dezember 2015

 

Grenzwanderung

Byron Bay

Von den Green Mountains in ungefähr 800m Höhe fuhren wir zurück an die Küste nach Byron Bay. Diese kleine Stadt liegt bereits im Bundesstaat New South Wales und ist als (ehemalige) Hippie-Hochburg bekannt. Neben vielen jüngeren Leuten sind in der Region aber auch zunehmend reichere Klientel zu finden. Uns interessierte sowieso eher Cape Byron mit seiner schönen Steilküste. Von dort bietet sich ein toller Blick auf das türkis-blaue Meer und den Leuchtturm. Vor der Küste, deren Spitze den östlichsten Punkt des australischen Festlandes markiert, konnten wir zudem einige Delfine beim Wellenreiten beobachten.Übernachtet haben wir  zwei Tage im nahegelegenen Ballina an einem ruhigen See, der sich aus dem pazifischen Ozean speist und somit ebenfalls von den Gezeiten abhängig ist. Von dort aus fuhren wir dann nach Tenterfield. Dieser Ort eignet sich als Ausgangspunkt für die umliegenden Nationalparks.

Bald Rock National Park

Der Bald Rock ist einer der größten Granitmonolithen Australiens mit beträchtlichen Ausmaßen von 750x500x200m, der es also fast mit dem berühmten Ayers Rock aufnehmen kann. Diesen bestiegen wir auf direktem Wege fast so gut wie Berggämse.In New South Wales kosten (zumindest bisher) die Nationalparks mindestens 8$ Eintritt, auch die Übernachtungspreise sind mehr als doppelt so hoch wie die in Queensland.

Da zudem Regen einsetzte und Tenterfield uns weniger gut gefiel, beschlossen wir bereits einen Tag eher in den Girraween National Park zu fahren als geplant. Praktischerweise liegt dieser im letzten Zipfel von Queensland. Ein Spaß, bei der Uhrzeit den Überblick zu behalten, da beide Bundesstaaten eine Stunde Zeitverschiebung trennt.

Girraween National Park 

Im Vergleich zu den meisten anderen Nationalparks, die wir bisher besucht haben, ist diese Region eher trockener und somit von einer tendenziell weniger dichten Vegetation bestimmt. Zudem ist das ganze Gebiet immer wieder mit kleineren und größeren Gesteinsformationen besetzt. Bisher sind in Australien noch keine "Sommerferien", weshalb noch nicht ganz so viel Trubel rund um die Nationalparks herrscht. Die erste Nacht verbrachten wir gänzlich allein auf dem Zeltplatz, umgeben nur von vielen Kängurus.

12. Dezember 2015

 

Camping am Wasser

Jackadgery 

Vom Girraween National Park ging es zurück über Tenterfield und durch den Gibraltar Range National Park nach Jackadgery. Der kleine Ort, der lediglich aus drei Häusern, einer Tankstelle, einem Zelptlatz und vielen Kuhwiesen besteht, liegt direkt am Fluss Mann River. Dieser in den Bergen entspringende Fluss ist kristallklar und eignet sich wegen seiner geringen Tiefe wunderbar zum Baden. Praktisch, dass unser Zelplatz einen eigenen Zugang hatte. 

 

Red Rock 

Von einem wunderschönen Zelptlatz am Wasser ging es heute direkt zum nächsten. Unser Campingplatz in Red Rock hat einen direkten Strandzugang und bietet mit seiner Mischung aus Meer und Fluss viele tolle Bademöglichkeiten. Aufgrund der starken Strömung des im Meer mündenden Flusses, kann man sich auch wunderbar ein paar Meter treiben lassen und das nicht allzu salzige Wasser genießen. 

Den Namen Red Rock machen die Felsen am Strand alle Ehre. Ursprünglich rührt er jedoch aus einer  traurigen Geschichte, denn an dieser Stelle haben die Ureinwohner Australiens vor vielen Jahren ein Massaker erlebt und meiden den Ort deshalb bis heute. 

 

16. Dezember 2015

 

Dorrigo National Park

Von Red Rock fuhren wir in die "Bananenhauptstadt" Coffs Harbour, wo wir mittags über einen regionalen Markt schlenderten und uns die Halbinsel Muttonbird Island ansahen. Diese ist als geschütztes Gebiet ein bedeutsamer Brutplatz für die Keilschwanz-Sturmtaucher, nach der diese Insel benannt ist... Englisch ist halt doch in vielen Belangen etwas kürzer und weniger umständlich.

 

Unser Tagesziel lag allerdings wieder ein Stück weiter im Landesinneren: Der Dorrigo National-Park. Dieser Nationalpark war - wie bereits viele andere Nationalparks im nördlichen Queensland - wieder mehr von Regenwald und einer üppigen Pflanzen- und Vogelwelt geprägt. Auch die Wasserfälle führten reichlich Wasser, was bisher in vielen anderen Nationalparks aufgrund der langen dry-season (Trockenzeit) nicht immer der Fall war. Neben schönen und sehr gut ausgebauten Wanderwegen gab es hier ebenfalls einen sogenannten Skywalk mit ausgezeichnetem Blick und der Möglichkeit auf Augenhöhe viele Vogelarten bei ihren waghalsigen Flugmanövern oder Nestbau-Aktivitäten zu beobachten.

16. Dezember 2015

 

Geschichten von der Küste

Nambucca Heads

In der kleinen Stadt Nambucca Heads übernachteten wir, geschützt in einer kleinen Senke nahe des Meeres. Auch wenn wir nur sehr wenig Zeit dort verbracht haben, fühlten wir uns sehr wohl. Neben vielen Stränden gibt es hier auch den glasklaren Nambucca River, in dem man gut baden gehen kann. Außerdem kann man an der Mündung des Flusses die sogenannte V-Wall besichtigen, ein Damm, dessen einzelne Steine von vielen Besuchern immer wieder farbenfroh bemalt werden. Auch der kleine Steg, der durch ein Stück Mangrovenwald führt, ist hervorragend für einen kurzen Spaziergang geeignet.

Port Macquarie

Nachdem wir auf Magnetic Island bereits wilde Koalas gesehen haben, besuchten wir gestern im Koala-Hospital in Port Macquarie einige angeschlagene Kuschelbären. In dem Krankenhaus werden Koalas behandelt, die z.B. angefahren, vom Hund gebissen oder Opfer eines Buschbrandes wurden. Nach ihrer Behandlung werden die meisten von ihnen wieder ausgewildert, nur einige wenige Patienten, wie z.B. blinde oder zu schwer verletzte Koalas, verbringen ihr restliches Leben bei den netten Voluntären. 

Besonders süß war ein kleiner Patient, der seine Mutti bei einem Autounfall verloren hat und nun im Hospital aufwächst und dort alle Herzen im Sturm erobert. Aber auch die großen Koalabären wirken mit ihrer behäbigen Art einfach nur putzig, dabei können sie, wenn sie es denn wollen, bis zu drei Meter weit springen und auf den dünnsten Ästen gekonnt balancieren. 

Ähnlich wie die Berliner Buddy-Bären gibt es in Port Macquarie passenderweise viele bunte Koalabär-Statuen, die im Großraum der Stadt verteilt stehen.

19. Dezember 2015

 

Wunderschöne Koala-Halbinsel

Von Port Macquarie aus ging es direkt zum nächsten Hafen, nämlich Port Stephens. Port Stephens ist ein Sammelname für zahlreiche kleinere Orte auf der Halbinsel, wovon Nelson Bay der größte und bekannteste ist. Unser Zeltplatz lag jedoch etwas entfernt auf der Tilligerry Halbinsel, auf der viele wilde Koalas leben. Ursprünglich wollten wir nur eine Nacht dort verbringen, da uns jedoch sowohl der Zeltplatz, als auch die Natur und das ganze Gebiet so gut gefallen haben, wurden aus der einen gleich drei Nächte. Jede der unzähligen Buchten von Port Stephens kann auf ihre eigene Art und Weise begeistern und lädt entweder zum Fischen, Baden, Wandern oder einfach nur Bestaunen ein. Hier kommt jeder auf seine Kosten!

Inzwischen liegt Sydney nur noch weniger als 200 km von uns entfernt und somit heißt es bald Abschied nehmen von unserem doch sehr lieb gewonnenen Apollo 13.

23. Dezember 2015

Blue Mountains

Auch die schöne Zeit in Port Stephens musste irgendwann zu Ende gehen, schließlich warteten noch weitere große Highlights auf uns. 

Über Newcastle, einer etwas größeren Stadt, die hauptsächlich industriell geprägt ist, fuhren wir zu unserem Ziel für die nächsten Tage, die Blue Mountains. Diese liegen ca. eine Autostunde von Sydney entfernt, sodass wir schon beinahe an unserem Weihnachtsort vorbei gefahren sind.

 

Insgesamt waren die Blue Mountains wirklich beeindruckend und haben uns sehr gut gefallen. Der riesige National Park teilt sich in viele Sektionen, in denen man wunderbar wandern gehen und die vielen Schönheiten der Natur bestaunen kann. In jedem Ort kann man das berühmte Jamison Valley und die umliegenden Felsformationen von unzähligen Lookouts aus immer wieder anderen Perspektiven betrachten. Eine der berühmtesten sind die Three Sisters, welche vor allem für die Ureinwohner von großer Bedeutung sind. 

Rund um die Three Sisters befindet sich die sogenannte Scenic World, wo man mit drei verschiedenen Bahnen das Tal erkunden kann. Hier herrscht ganz schön viel Trubel. Jedoch waren die restlichen Wanderwege selbst mit Beginn der Ferienzeit wenig frequentiert, sodass wir selbst die Giant Stairways fast für uns alleine hatten. 

 

Wentworth Falls (19.12.)

Katoomba (Scenic Word) (20.12.)

Mittig auf dem ersten Bild ist die Skyway zu erkennen, welche für ca. drei Minuten über das Tal schwebt und einen guten 360 Grad Blick ermöglicht (sofern das bei über 40 Personen in der Kabine möglich ist).Die Rote Stahlkonstruktion ist die Schienenbahn, vergleichbar mit der Standseilbahn in Dresden, nur wesentlich steiler, schneller und kürzer. Weiter links (nicht auf dem Bild zu erkennen) befindet sich die Bergstation der Seilbahn, die ebenso wie die rote Bahn ins Tal führt und die vergleichbar mit einer großen Seilbahn im Alpengebiet ist.

 

Blackheath (21.12.)

Einen weiteren Tag verbrachten wir nur ein Stück entfernt von Katoomba, in Blackheath. Von dort aus fuhren wir weitere tolle Aussichtspunkte an, wie beispielsweise den grandiosen und wirklich atemberaubenden Pulpit Rock Lookout, der um einiges beeindruckender als der berühmte Echo Point in Katoomba war, dafür aber viel weniger touristisch überlaufen.

23. Dezember 2015

Australisches Hauptstadt Territorium

 Die letzte Station vor unserem Weihnachtsurlaub in Sydney war die Hauptstadt Australiens: Canberra. Die Stadt ist durch ihre Weitläufigkeit und die vielen unbebauten Flächen nicht unbedingt das, was wir uns unter einer typischen Hauptstadt vorstellen. Dennoch hat auch Canberra ein sehr schönes Stadtzentrum, welches durch den künstlich angelegten Lake Burley Griffin in eine Nord- und Südstadt unterteilt wird. In erster Linie erfüllt die Stadt repräsentative und verwaltende Zwecke und steht sonst eher im Schatten der Weltstädte Sydney und Melbourne. 

 

Canberra wirkt durch seine geometrisch angelegten Straßen und Bauwerke, von denen das New Parliament House das Zentrum bildet, sehr strukturiert aber auch ein Stück weit künstlich. Begeistern können die einzelnen Bauwerke dennoch. Besonders das Old Parliament House, welches noch bis in die 1980er Jahre genutzt wurde und heute eine Ausstellung zum Thema Demokratie beherbergt, hat uns sehr gut gefallen. Aber auch das neue Parlamentsgebäude kann sich durchaus sehen lassen. Architektonisch sehr schön anzusehen ist auch das Nationalmuseum, welches zudem tolle, multimedial gestaltete Ausstellungen hat. Einen Überblick über die Stadt konnten wir uns sowohl vom Mount Ainslie als auch vom Telstra Tower verschaffen.

Das Australian War Memorial im Norden der Stadt ist eine der Sehenswürdigkeiten, die von den Einheimischen am meisten besucht wird. Dort befinden sich neben Tafeln mit allen in sämtlichen Kriegen mit australischer Beteiligung gefallenen Soldaten auch ein Museum und ein ewiges Feuer für den unbekannten Soldaten. Am Nachmittag konnten wir außerdem an einer Gedenkzeremonie eines 1942 gefallenen Soldaten teilnehmen.

27. Dezember 2015

 

Rundgang durch Sydneys Innenstadt

Nach unseren wunderschönen und entspannten Weihnachtsfeiertagen heißt es nun den angefressenen Speck bei Stadtspaziergängen wieder abzutrainieren. Da Sydney natürlich neben den bekannten Sehenswürdigkeiten Harbour Bridge und Opera House noch viel mehr zu bieten hat, kann man durchaus einige Tage in den unterschiedlichen Stadtteilen verbringen. 

 

Angefangen haben wir unsere Tour am Boxing Day (26.12.) in der Innenstadt. Neben vielen älteren Gebäuden reihen sich hier Hochhäuser und kleine Grünflächen aneinander. Vor allem aber sind es Menschenmassen, die sich dieser Tage durch die Straßen von Sydney zwängen, immer auf der Suche nach dem größten Schnäppchen, dem schönsten Foto oder dem besten Essen. An so manchem Ort fragt man sich, ob man wirklich so weit von der Heimat entfernt ist, da hier jeder dritte deutsch zu sprechen scheint. 

 

Heute ging es dann vom Westen der Stadt mit der Fähre in die City, wo wir einen Rundgang durch den Stadtteil The Rocks unternahmen. Die Rocks waren der Ausgangspunkt der ersten Kolonialsiedlung in Australien und galten damals eher als Schandfleck. Heute ist das Gebiet ein beliebter Touristentreffpunkt, da es in den kleinen Gassen allerlei spannende Dinge zu sehen gibt. Neben Künstlern mit ihren Boutiquen haben sich hier viele Restaurants und einige Museen angesiedelt. Zum Bummeln lädt außerdem der immer samstags und sonntags stattfindende Markt ein, der uns besonders gut gefallen hat. Weiterhin befindet sich die südliche Zufahrt eines der Wahrzeichen Sydneys in dem Stadtteil: die Harbour Bridge, auf der die "Sydney-Sider" den Hafenbereich und den Paramatta-River überqueren können.

Ein weiteres Highlight für mich war das Abendessen: Pancakes im berühmten Pancakes on the Rocks. Zugegeben nicht sehr fettarm, dafür aber oberlecker!

29. Dezember 2015

 

Manly Beach

Um dem Großstadttrubel ein wenig zu entfliehen, haben wir uns gestern mit der Fähre auf den Weg nach Manly gemacht, wo wir auf dem sogenannten Scenic Walk durch den Ort, North Head und den Sydney Harbour National Park gewandert sind. Dank der doch sehr knalligen Sonne hatten wir die abgelegeneren Teile der Strecke größtenteils für uns, lediglich an den stadtnahen Stränden türmten sich die Menschen übereinander. Auf unserer kleinen Wanderung konnten wir eine ganz neue Art der Vegetation und viele tolle Ausblicke auf die Innenstadt von Sydney genießen. 

 

Heute galt es dann noch einmal die Ruhe vor dem Sturm zu genießen, bevor wir uns morgen in die Menschenmassen stürzen, auf der Suche nach einem schönen Platz, um den Beginn des neuen Jahres mit einem Blick auf das große Feuerwerk an der Harbour-Bridge zu feiern.

1. Januar 2016

 

Happy New Year

Voller Vorfreude und Spannung starteten wir in den letzten Tag des Jahres 2015. 

 

In dieser Stadt ist es einfach unmöglich, sich nicht von der guten Laune zum Jahreswechsel anstecken zu lassen. Unzählige Internetseiten, Apps und Planer geben Informationen über die zahlreichen Festivitäten und öffentlichen Plätze rund um den Hafenbereich. Insgesamt verfolgen über eine Million Menschen jedes Jahr die großen Feuerwerke an Harbour Bridge und Opera House. Das sind nochmals ganz andere Dimensionen als in Berlin. Wir entschieden uns für einen Park etwas weiter vom Hafenzentrum entfernt. Trotzdem hatten wir einen klasse Blick auf die Westseite der Brücke. Gemeinsam mit 10.000 anderen Feiernden genossen wir das wundervolle Wetter, das wirklich gigantische Feuerwerk und vor allem die einzigartige friedliche Stimmung.

 

Der Zeitraum, um eine Mütze Schlaf zu bekommen, war im Anschluss ziemlich kurz, da die längste Etappe unserer Reise auf dem Landweg bevorstand: Bereits 7:30 Uhr startete unser Zug nach Melbourne in den Bundesstaat Victoria im Süden Australiens. Insgesamt dauerte die Fahrt gut 11 Stunden, in denen wir knapp 900 km chauffiert wurden. 

 

Jetzt ist erst einmal ausruhen angesagt, bevor wir uns dann für die nächsten 2 Tage diese vielseitige Metropole ansehen werden, in der - wie auch in Sydney - gut 4 Millionen Menschen leben.

3. Januar 2016

Melbourne

Tag 1:

Gut erholt stand am ersten der beiden Tage in Melbourne die Innenstadt nördlich des Yarra-Rivers auf unserem Plan. Unsere Unterkunft hier liegt ausgesprochen günstig und somit ist alles gut fußläufig zu erreichen. Insbesondere der Bahnhof, an dem wir aus Sydney ankamen und von wo aus wir auch zum Flughafen abfahren müssen, ist nur wenige Meter entfernt. 

 

Das Stadtzentrum, welches komplett schachbrettartig angelegt ist, kann zudem kostenlos mit den historischen Straßenbahnen befahren werden, falls die Beine doch einmal müde sind. Ein wirklich klasse Service. 

 

Beeindruckend sind vor allem die historische Flinders-Station und das Royal Exhibition Building, ebenso Gebäude modernerer Architektur, wie beispielsweise das Exhibition and Convention Centre oder die Wolkenkratzer zahlreicher Finanz- und Versicherungsinstitute. Alles in allem wirkt das Stadtbild sehr harmonisch und die moderne Architektur passt sich hervorragend ein. Zudem gibt es unendlich viele kleinere Gassen, in denen man sich im wahrsten Sinne des Wortes verlieren und immer mehr Restaurants, Kaffees oder andere Orte zum Verweilen finden kann. Die Stadt ist ein wahrer Schmelztiegel internationaler Kultur und wirkt überdies recht europäisch.

 

Tag 2:

Um die Gebiete südlich des Flusses zu erkunden, nahmen wir kurzerhand ein Stadtrad. Der süd-östliche Stadtbereich ist von vielen Grünflächen, Parks und Sportzentren geprägt. Unter anderem fuhren wir bei erneut sehr gutem Wetter durch die botanischen Gärten, den Olympia-Park und den Albert Park um den Albert Park Lake. Wir bemühten uns dabei, die Ideallinie zu treffen, da hier seit 1996 fast durchgängig die Formel 1 ihr erstes Saisonrennen austrägt. Die Boxengasse mit der Start-Ziel-Geraden ist als solche komplett erhalten, auf allen anderen Abschnitten jedoch ist während des restlichen Jahres der normale Straßenverkehr unterwegs.

 

Es hat uns hier wirklich sehr gut gefallen und wir waren überrascht, wie abwechslungsreich die Stadt ist. Hinter Sydney muss sich Melbourne jedenfalls nicht verstecken. Leider haben wir es nicht bis ans Meer oder auf die vorgelagerte Halbinsel Phillip-Island geschafft, da es morgen früh schon nach Tasmanien geht. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen.

6. Januar 2016

 

Hobart

Nach einem kurzen und sehr angenehmen Flug begann unser letzter Reiseabschnitt (Tasmanien) in der Hauptstadt Hobart. Da wir recht zeitig am Morgen des 04.01. gelandet sind, konnten wir gleich nachdem wir unser Gepäck abgestellt haben in Ruhe die Stadt erkunden. Battery Point ist dabei der sehr schön anzusehende historische Stadtkern. Weiterhin sehenswert sind der Salamanca Place mit vielen kleiner Kunstläden und Cafes, die tasmanische Spezialitäten aber auch die üblichen internationalen Speisen anbieten. Viele Gebäude in Hobart wirken recht altertümlich und strahlen eine große Gelassenheit und Ruhe aus. 

 

Auch hier auf Tasmanien ist derzeit Sommer und es herrschen äußerst angenehme Temperaturen. Wenn die Sonne fehlt und der Wind geht, ist es allerdings ziemlich frisch. Im Vergleich zum australischen Festland sind es gut und gerne 10 Grad weniger. Auch nachts fallen die Temperaturen auf 10-15 Grad. Daher sind wir froh, dass wir für die 9 Tage lediglich ein kleines Auto gemietet haben und in festen 4 Wänden übernachten. In einem Campervan wie unserem Apollo oder im Zelt wird es dann doch etwas kühler. 

 

Mt. Wellington

Nur wenige Kilometer Fahrt sind es von Hobart aus auf den 1270m hohen Mount Wellington. Von diesem Berg hat man einen hervorragenden Blick auf die Stadt, den Derwent River und die Küste. Die Luft ist unfassbar klar und man steht mitten in den Wolken - ein toller Moment.

 

In den folgenden Tagen werden wir nun die Ostküste entlangfahren und dabei in Coles Bay und in St. Helens übernachten. Zunächst steht heute allerdings noch ein 2-3 stündiger Ausritt mit Pferden mitten im Niemandsland Tasmaniens an.

Freycinet National Park (06.01.16)

Im Freycinet National Park machten wir eine etwas größere Rundwanderung entlang der berühmten Wineglass-Bay über den Hazards Beach und zurück zum Parkplatz, auf dem sich einige Wallabies zeigten. Nach unserer Wanderung blieb uns noch etwas Kraft und Zeit den Leuchtturm am Cape Tourville anzusehen und den tollen Blick von einem kleinen Rundweg zu genießen. 

 

Bicheno (07.01.)

Nach zwei Übernachtungen in Coles Bay setzten wir unsere Fahrt Richtung Norden fort und kamen bereits nach wenigen Kilometern in den größeren Ort Bicheno (für tasmanische Verhältnisse wohl schon eher eine Kleinstadt), wo wir, wie ihr auf den Bildern seht, eine Menge Spaß hatten.

 

Douglas Apsley National Park (07.01.)

Im Douglas Apsley National Park absolvierten wir eine Wanderung zum Apsley Gorge, die wirklich mal die Bezeichnung "Bush-Walk" verdient hat. Zurück wollten wir nicht nochmal den Weg gehen, weshalb wir uns dann flussabwärts des Apsley Rivers unseren Weg bahnten und das sehr steinige und felsige Flussbett entlang kletterten.

 

Heute übernachten wir in St. Helens, bevor es dann in die zweitgrößte Stadt Tasmaniens geht - Launceston.

9. Januar 2016

Bay of Fires und Launceston

Es ist kaum zu fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist - Tag 60 unserer Reise bricht bereits an und läutet somit auch das Ende unserer Tour ein. Ein großes Highlight haben wir uns allerdings für den Schluss aufgehoben: die Cradle Mountains. 

 

Doch auf dem Weg dahin passierten wir zunächst den Rest der Ostküste mit der wunderbaren Bay of Fires. Danach machten wir einen kurzen Abstecher zu den St. Columba Falls, die zu den höchsten und stärksten Tasmaniens zählen. Anschließend fuhren wir nach Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens. Dort verbrachten wir den Nachmittag.

 

Bevor wir unseren nördlich von Launceston gelegenen Übernachtungsplatz "Grindelwald" erreichten, besuchten wir noch die Tamar Island Wetlands, wo sehr viele Vögel ihren Lebensraum haben. Ein wirklich sehr straffer Plan, den wir aber ohne großen Stress geschafft haben.

 

Am nächsten Morgen schauten wir uns dann noch den Cataract Gorge, fast direkt im Zentrum Launcestons an, bevor es in den nördlichen Teil der Cradle Mountains ging. Wir sind schon sehr gespannt, was uns dort erwartet.

9. Januar 2016

Cradle Mountains - Lake Dove

Die Cradle Mountains nehmen einen beträchtlichen Teil Tasmaniens ein und sind als Weltkulturerbe gelistet. Überdies ist es dank limitierter Unterkünfte und beschränktem privaten PKW-Verkehr trotz Wochenende und Ferienzeit angenehm ruhig und nicht überfüllt. Diesen Status verdankt der Park ursprünglich einem aus Österreich stammenden Einwanderer-Paar, welches sich für den Erhalt der Region als Erholungsgebiet für alle nachfolgenden Generationen stark machte. 

 

Die Landschaft ist wahrlich atemberaubend, kleinere, kristallklare Bäche plätschern entlang der weiten Buschlandschaften, die markanten Cradle Mountains erheben sich über dem Lake Dove und spiegeln sich bei ruhigem Wasser und gutem Licht im See. Darüber hinaus ist die Pflanzenwelt unglaublich vielseitig und es gibt allerhand "Wildlife" zu betrachten. 

 

Bereits der Abend unserer Ankunft in den Cradle Mountains überstieg unsere Vorstellungen bei weitem: Neben Wallabies, Echidnas und vielen weiteren wilden Tieren hatten wir vor allem das Glück, erneut einen Platypus sichten zu können - der zweite Ort, nachdem wir bereits im Eungella National Park einige Exemplare gesehen haben. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, futterte sich abends ein großes Wombat direkt neben unserem Auto satt. 

 

Nur den berühmten Tasmanischen Teufel bekamen wir wild leider nicht zu Gesicht. Daher haben wir etwas nachgeholfen und eine Schutz- und Aufzuchtstation dieser wunderbaren Tiere besucht. Am Abend nahmen wir an einer ausführlichen Fütterungstour teil. Bessere Fotos und Videos hätte man nicht machen können. Zudem gab es reichlich Informationen zu dieser vom Aussterben bedrohten Tierart. Auch Quolls gab es in diesem kleinen Tierpark, die ebenfalls stark gefährdet sind. So einen Spotted Quoll haben wir dann unglaublicherweise auch auf unserer großen Wanderung zum Lake Dove gesehen. Aber genug der Worte, wir lassen einfach die Bilder sprechen.

14. Januar 2016

Die letzten Tage / Heimreise

Cradle Mountains National Park (Lake Dove Region) (10.01.)

Cradle Mountains National Park (Lake St. Clair Region) & Franklin Gordon Wild River National Park (11.01.) & Mount Field National Park (12.01.)

Insgesamt hat uns unsere Reise unheimlich gut gefallen und sehr viel Spaß gemacht. Wir konnten so viele schöne Dinge entdecken, erkunden und erleben. Die Australier, vor allem aber die Queenslander, sind uns mit ihrer freundlichen und offenen Art sehr ans Herz gewaschen, sodass wir uns nun erstmal wieder an die schroffe deutsche Art gewöhnen müssen. Auch an die vorherrschenden Temperaturen in Deutschland müssen sich unsere Körper erstmal langsam wieder anpassen, denn rückblickend betrachtet hatten wir nahezu jeden Tag Sonne und/oder warme bis sehr warme Temperaturen in Australien. Selbst das sonst so verregnete Tasmanien hat sich uns von seiner schönsten Seite gezeigt, so dass wir dort einen tollen Abschluss unserer Reise genießen durften. Wir blicken also mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück, denn einerseits freuen wir uns natürlich endlich wieder Familie und Freunde in die Arme schließen zu können, andererseits ist das tägliche umherreisen in Australien zu einer Art wunderschönen Alltag geworden, den man nun wieder gegen den "normalen Wahnsinn" hier in Deutschland eintauschen muss. 

 

Nun müssen wir aber erstmal den Jetlag bekämpfen und all unsere Eindrücke verarbeiten. Eines steht jedoch schon jetzt fest: das wird sicher nicht unser letzter Aufenthalt in Down Under gewesen sein.